Abschied

Ploetzlich ist ein Jahr vorbei. Es ist unglaublich, die letzten drei Monate liefefn im schon eingespielten Rythmus von drei Colegio- und zwei Kindergartentagen weiter. Es war ja schon selbstverstaendlich geworden, das Leben im Sozialzentrum, im Dorf, die Kinder, Schueler und Independencianer ueberhaupt, waren vertraut und einfach  so lieb gewonnen. So viele, von denen mit denen man jeden Tag zusammenlebte, bis hin zu der alten Frau, die so gerne vor ihrem Haueschen sass und mit der man so nett schwatzen konnte…

Selbst die grosse Fiesta am 16. Juli zu Ehren der Jungfrau war schon „normal“ geworden. Fiesta – die gehoert eben zum bolivianischen Leben dazu. Fiesta mit viel Tanz und Trank. Besonders war diesmal aber dass fast eine ganze Woche lang gefeiert wurde. Tagsueber bestand das Programm z.B. aus  den  Taenzen zu Ehren der Schutzpatronin Boliviens. Dazu bereiteten sich die verschieden Tanzgruppen schon wochenlang vor, um dann mit praechtigen Kostuemen stunden – und tagelang zu tanzen. Aus deutscher Sciht scheint das alles unvorstellbar. Auch das einzelne Familien sich bereit erklaeren als „Pasante“  eines Tanzes zu funktionieren und eine imense Summe fuer Blaskapelle, Kostueme, Essen und Trinken ausgeben. Der Ehre un dem Segen der  Jungfrau wegen…

Oder man konnte zusehen wie sich einige mutige Maenner sich darin versuchten, Stieren die um den Hals gebundenen bunten Decken mit einer kleinen Praemie abzunehmen.

Nachts gab es dann wieder Tanz zu Live-Gruppen auf dem Dorfplatz und oder in den Haeusern der Pasanten. Die Ausdauer reicht bis zu Morgengrauen…

Aber independencianisches Leben im Normal- und Ausnahmezustand hat jetzt ja sein Ende gefunden. Auch wenn der Abschied schrecklich war, so bleibt die Zeit eben nicht stehen und mein Weg kann nicht dort enden. Aber dieses Dorf und diese Menschen werden immer in meinem Herzen sein. Und die vielen wunderbaren Erfahrungen die ich dort erleben durfte, sind mit die wertvollsten meines Lebens und sie werden mich auf meinem weitern Weg stets begleiten und leiten. So viel habe ich lernen duerfen von diesen Menschen, die noch ein gesundes Laecheln im Gesicht tragen.